Nach kurzem aber dennoch erholsamen Urlaub am Strand von Mui Ne, trafen Andi und ich Sonntagabend in Saigon ein, wo wir Stifi, Veri und Angie wiedersahen. Am Montag ging es dann zur gemeinsamen Saigon-Sightseeingtour. Wir sind (wie es sich fuer sparsame Traveller gehoert) zu Fuss durch die halbe Stadt gelatscht und haben dabei am eigenen Leib erfahren koennen, dass das Verkehrschaos von Hanoi hier noch einmal getoppt werden kann. Die haben dort sogar eigene Verkehrspolizisten, die die aengstlicheren Fussgaenger (Jesys) am Haendchen nehmen, waehrend der Rest unserer Truppe sich todesmutig ins Getuemmel stuerzte. Der Verkehr war eigentlich auch das aufsehenderregendste Ereignis dieses Tages, da Saigon aussieht wie alle anderen asiatischen Grossstaedte. Sehenswuerdigkeiten gibts kaum. War zwar ganz nett, aber es haute keinen vom Hocker. Aber zumindest einen Tempel haben wir dann am Arsch von Saigon doch noch entdeckt, der es wert war so weit zu hatschen. Dort konnte der Jadekaiser bewundert werden und viele Einheimische waren da um zu beten und Raeucherstaebchen zu opfern - die aber Stefans zartbesaiteten Naeschen nicht wohl bekamen, weshalb er bald wieder draussen war und sich auf die Lauer nach Moenchen lag, die dann doch nicht zu sehen waren.
Am Abend konnten wir dafuer nochmal das "besondere" Flair von Saigon geniessen, sprich wir mussten unser Abendessen zwischen Zuhaeltern, Freiern und Prostituierten einnehmen. Dafuer wissen wir jetzt das zumindest in Saigon ein .... fuer 500.000 Dong hergeht. Das sind ungefaehr 20 Euro, also ein echtes Schnaepschen. Auch wenn das Ambiente in jenem Lokal nicht das beste war, machten sie dort die besten und guenstigsten Burger. Fuer Traveller die des ewigen Reiseinerleis schon laengst ueberdruessig sind, war das sprichwoertlich ein gefundenes Fressen. Laesstig waren nur die unzaehligen kleinen Plagegeister, sprich Strassenkinder die auch nach dem 10. Nein immer noch nicht von unserer Seite wichen und uns allesmoegliche Klumpat andrehen wollten. Und da konnte der ansonsten so standhafte Stefan auch nicht mehr Nein sagen und kaufte doch glatt einen Thailand-Loneley-Planet fuer wenig Geld. Somit waren wir alle zufrieden und gingen in unseren Betten.
Denn Schlaf hatten wir ohnehin bitter noetig, schliesslich ging es Dienstag Frueh los ins Mekong-Delta. Doch der erste Tag unserer 2-taegigen Tour war ein Reinfall. Nicht nur das es den gesamten Nachmittag regnete und wir vom Delta wenig sahen, sassen wir vor allem den halben Tag nur im Bus. Von romantischer Bootsfahrt durch verschlungene Dschungelkanaele keine Spur. Nicht einmal die Gegend war reizvoll, da dort so viele Menschen leben, dass alles verbaut ist. Selbst die ausgesprochen kurze Radtour zu der wir zwangsverpflichtet wurden, konnte nicht unsere Stimmung heben. Schoen langsam beschlich uns der Verdacht, dass wir ner getarnten Verkaufstour aufgesessen waren, da wir natuerlich fuer jede Mahlzeit und jedes Getraenk extra zahlen mussten. Als sparsame Traveller weigerten wir uns und verschmaehten als einzige die uns angebotenen Drinks. Am Ende des Tages kamen wir muede und abgekeampft in nem Grenzkaff an und wurden in ein drittklassiges Guesthouse gesteckt, dass nem Loch gleichkam. Andi und ich packten da schnell mal unsere Schlafsaecke aus, da wir die Bettlaken nicht benutzen wollten. Doch Stefan kannte da wieder mal keinen genierer und schnappte sich gleich die"wohlrichende"Decke aus dem muffigen Kasten. Angenehme Traeume waren garantiert. Aber wenigstens haben wir ihnen drei Klopapierrollen gestanzt die sie in einem Hinterzimmer versteckt hatten - die "Schliz" koennen uns halt dann doch nicht austricksen.
Der 2. Tag der Tour war dann so wie man sich das Mekong-Delta vorstellt. Viel Wasser, viel Gruen und wenig Menschen. Zuerst ruderten sie uns zwar noch mit kleinen Booten zu einem Minderheitendorf, die uns dort ueberteuerte Stoffe andrehen wollten, doch danach ging es mit einem Slowboot (mit Betonung auf Slow, denn das Speedboot war uns zu teuer) Richtung Kambodscha. Nachdem unser Touranbieter noch pro Mann und Nase zwei Dollar fuer die Visaformalitaeten verlangte, verliessen wir ohne Traenen in den Augen nach 7woechigen Aufenthalt Vietnam. Der Grenzubertritt war schnell geschafft (doch Andi und mich haute noch eine Tuss beim Geldwechseln uebers Ohr) und weiter gings Richtung Phnom Phen.
1 Kommentar:
Hi Jesy,
ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag! Ich hoffe, dass Ihr gscheit den Bär steppen lassts (die coolste viertel-Jahrhundert-Party am anderen Ende der Welt)!
Dickes Bussi,
Sandi
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